Im Allgemeinen sind unbegleitete minderjährige Ausländer, die sich in Belgien aufhalten, auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Ihre Migrationswege und die Gründe für ihre Migration sind in jedem Fall sehr unterschiedlich.

Die meisten Minderjährigen sind Jungen im Alter von 16 bis 18 Jahren. Sie stammen vor allem aus folgenden Ländern: Afghanistan, Algerien, Marokko, Guinea, Demokratische Republik Kongo, Indien und Rumänien.
Über 70 % der Minderjährigen werden von den Polizeidiensten gemeldet. Die übrigen melden sich von sich aus bei der Ausländerbehörde, um dort einen Asylantrag zu stellen.

Es können mehrere Fälle eintreten:

  • Minderjährige, die sich allein in Belgien befinden, weil ihre Eltern das Land verlassen haben oder ihr Asylverfahren abgelehnt wurde, nachdem sie aufgrund einer Kriegs- oder Konfliktsituation aus ihrem Ursprungsland geflohen waren
  • Minderjährige, die mit der Erlaubnis ihrer Eltern nach Europa gereist sind, um dort eine bessere Zukunft zu finden
  • Minderjährige, die Opfer von Menschenhandel (einschließlich sexueller Ausbeutung oder wirtschaftlicher Ausbeutung) sind
  • Minderjährige, die aus wirtschaftlichen Gründen aus ihrem Ursprungsland geflohen sind (es handelt sich überwiegend um Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die den Kontakt zu ihren im Land verbleibenden Familienangehörigen halten)
  • Minderjährige „auf der Durchreise“ in Belgien, die von den belgischen Behörden aufgegriffen wurden, während sie auf dem Weg nach Großbritannien oder Skandinavien waren
  • Minderjährige, die zu einem in Belgien ansässigen Familienmitglied nachkommen wollen, obwohl die Bedingungen für eine Familienzusammenführung nicht erfüllt waren
  • Minderjährige, die mit Mitgliedern ihrer eigenen Gemeinschaft in der Gruppe reisen, z. B. mit der Roma-Gemeinschaft

Unser Partner Caritas International hat ein für Kinder angepasstes Video über die Rechte und den Weg unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Belgien entwickelt. Klicken Sie hier für die englische Version. Die Videos sind auch in Arabisch, Tigrinya und Amharisch verfügbar.